Menschenbilder als Vorstellungen über grundlegende Wesensmerkmale des Menschen
Nicht nur Theologie und Philosophie beschäftigen sich mit anthropologischen Fragen. Auch andere Wissenschaften versuchen zu erklären, was denn nun der Mensch sei und wie man sein Handeln erklären kann. Diese Fragen werden von verschiedenen Wissenschaften unterschiedlich beantwortet. Jede Wissenschaft hat trotz interdisziplinärer Zusammenarbeit eigene Sichtweisen und Zugänge. Diese korrespondieren impliziet mit spezifischen Menschenbildern. Die Vorstellung, die ein Einzelner, eine Gruppe oder gar eine Gesellschaft über den Menschen entwickelt, prägt auch maßgeblich seinen Umgang mit anderen Menschen.
Der Mensch in den Wirtschaftswissenschaften
Die Wirtschaftswissenschaften betrachten den Menschen vorrangig als Homo oeconomicus. Der Homo oeconomicus handelt vor allem unter den Aspekten der Gewinnmaximierung, Handelsbeziehungen sind geprägt von Kosten- Nutzen- Abwägungen. Allein in der Wirtschaft existieren mehrere Ansätze bzw. Versuche, das Wesen des Mensche zu beschreiben. Einen ersten Überblick findet man hier.Die folgenden Videos bieten ebenfalls eine gut verständliche Erklärung.
Der Mensch in der Biologie
Die Biologie, insbesondere die Soziobiologie betrachtet den Menschen als Homo erectus, also als aufrecht gehendes Wesen. Das Verhalten des Menschen wird hauptsächlich mit Parallelen in der Tierwelt erklärt. Schwerpunktmäßig betrachtet die Biologie die physischen und organischen Vorraussetzungen für das menschliche Leben.
Der Mensch in den Sozialwissenschaften
Die Sozialwissenschaften sehen den Menschen vor allem als Mitmensch in der Gesellschaft, als Homo socius. Der Homo socius besitzt kollektive Wertvorstellungen darüber, was gut und erstrebenswert ist. und gibt diese in Form von Normen weiter. Norman sind kollektiv verbindliche Erwartungen über das Verhalten in bestimmten Situationen. Durch festgelegte Vorgangsweisen, Einstellungen und Institutionen werden diese Werte und Normen einer Kultur stabilisiert.Das Verhalten des homo socius wird mit Anpassungsprozessen in der Gruppe erklärt.